Gäbe es eine Pisa-Studie für Schulverpflegung, wäre Deutschland durchgefallen. Das Essen in den Kantinen ist ungesund, verkocht und vor allem viel zu billig. Viele Kommunen drücken den Preis so sehr, dass die Catering-Unternehmen damit keine ausgewogenen Gerichte mehr kochen können. Doch es gibt auch Ausnahmen: Eine Schulmensa bei Bonn macht vor, wie es anders gehen kann. 

Niemals Nachschlag – so hat die neunjährige Martha ihren Blog genannt. Darauf veröffentlicht die Schottin Fotos und Bewertungen ihres Schulessens, das oft zu wenig, unappetitlich und unausgewogen ist. Ein Cheeseburger, zwei Kroketten, drei Gurkenscheiben und ein Eis am Stiel – Marthas Kommentar: „Ich bin im Wachstum und muss mich den ganzen Nachmittag konzentrieren, mit einer Krokette geht das nicht.“ Eine Woche später fand sie sogar ein Haar im Essen. Mittlerweile bekommt die junge Bloggerin Post aus der ganzen Welt, mit Fotos vom Schulessen in China, Australien oder den USA. Aimee aus Brandenburg schickt zwei Hefeklöße mit Vanillesoße, zwei Gurkenscheiben, drei Tomatenviertel, einen Apfel. Preis: 1,50 Euro.

In Berlin-Kreuzberg zogen jetzt mehrere Catering-Unternehmen die Notbremse: Für den vom Bezirk ausgeschriebenen Preis von 2,10 Euro pro Mahlzeit wollen sie nicht mehr kochen.... mehr...